Wie wählen Sie ein sicheres Passwort?
Zum Schutz Ihres Passwortes werden diverse Maßnahmen getroffen, beispielsweise sind mindestens 2 Sekunden Wartezeit zwischen den Versuchen notwendig, damit Programme zum Knacken von Passwörtern nicht eindringen können. Aus der Funktion dieser Programme und Erfahrung kann man aber glücklicherweise Regeln für ein sicheres Passwort ableiten. Man muss aber auch das leichte Erraten, Ausspähen oder oft einfache Erfragen verhindern. Sie sollten daher unbedingt die folgenden Hinweise und Regeln befolgen, wenn Sie Ihr Passwort festlegen.
Wie ein Passwort nicht sein sollte
- Keine Vor-, Nach- und Spitznamen vom Lebenspartner oder gar der eigene, Kindern, Freunden und Haustieren.
- Nicht ein Geburts- oder Hochzeitsdatum, eigene Anschrift, Autokennzeichen, Telefonnummern usw.
- Keine Ortsnamen und Länder, Kalenderwörter wie Sommer, Dezember usw.
- Nie Lieblingsmusik, -film oder -spiel, Autoren, Bücher und Cartoons.
- Prominente, Schimpfwörter, Sprichwörter und Phrasen oder auffällige Objekte am Arbeitsplatz sind für ein Passwort auch zu einfach zuzuordnen.
- Besonders unsicher sind auch Ziffernfolgen wie 1234, 11111 usw., die auch leicht automatisch abgetestet werden können.
- Ebenso wie Buchstabenmuster z. B. abcdef, fffggg oder Tastaturfolgen wie qwertz usw.
- Auch computertypische Begriffe wie Login oder gar das Wort Passwort selbst, User, Admin etc. sind zu vermeiden.
Wie ein Passwort sicherer wird
- Es heißt oft, dass mindestens 8 Zeichen notwendig sind. Es sollten aber mindestens 10 Zeichen sein.
- Es sollte leicht zu merken sein und selbst von Ihnen nahe stehende Personen nicht zu erwarten sein.
- Mit Groß- und Kleinschreibung sollte ein unregelmäßiges Schriftgebirge erzeugt werden.
- Der Begriff sollte sowohl mit Ziffern als auch mit Sonderzeichen kombiniert werden.
- Passwort muss wirklich geheim gehalten und sollte auch nirgends notiert werden.
- Es sollte auf keinen Fall am Gerät sichtbar abgelegt sein, es steht also nicht im Klartext in Dateien oder Programmen.
- Es sollte auch nicht auf dem Computer gespeichert werden, obwohl viele Programme diese Option anbieten.
- Es darf deshalb auch nicht mittels eMail versendet werden, da es dann in unverschlüsselter, schriftlicher Form auf dem Rechner abgelegt ist.
- Es sollte zum Schutz der Daten von Zeit zu Zeit geändert werden.
Tipps und Tricks
Erläutert seien ein paar Techniken zur Bildung sicherer Passwörter, die sich natürlich auch miteinander kombinieren lassen.
- Um die Akronym-Methode einzusetzen, nehmen Sie einen beliebigen Ihnen gut bekannten Satz, einen Song-Anfang, aus einem bestimmten Buch oder selbst ausgedacht. Aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter in Groß- und Kleinschreibung und mit den Satzzeichen wird das Passwort gebildet. Sollten Sie den Satz wirklich mal vergessen, können Sie diesen dann ggf. nachschlagen. Der letzte Satz aus Der Schwarm von F. Schätzing lautet: Nichts ist mehr, wie es war. - Doch, eines: Ich rauche noch. Was wären wir ohne Konstanten? Das daraus abgeleitete Passwort wäre: Nim,wew.-D,e:Irn.WwwoK?, was ausgesprochen sicher wäre, oder?
- Die Satz-Methode lässt sich zur Erstellung extralanger Passwörter einsetzen, die besonders schwer knackbar sind. Analog zur Akronym-Methode wir ein Satz gewählt. Es werden aber alle einzelnen Wörter zusammen gefügt und Zahlwörter durch Ziffern sowie spezielle Worte und, durch, mal und nicht durch + / * - ersetzt. So ergibt sich aus dem simplen Satz:
Ich bin einmal durch die Hölle und zurück gegangen!
das sichere Passwort Ichbin1*/dieHölle+zurückgegangen! - Die Doppelwort-Methode kombiniert jeweils zwei Wörter, seien es die Namen zweier Nachbarn, zwei Straßen an einer Kreuzung oder eine andere Ihnen gut bekannte Situation. Sie kombinieren jeweils einfach die ersten drei Buchstaben der Worte und statt
und
wieder ein +-Zeichen. So wird aus aus Herr Müller und Frau Kohl
das Passwort HerMül+FraKoh. - Bei der aus der Gamer-Szene stammenden Leetspeak-Methode werden Buchstaben durch ähnlich aussehende Ziffern sowie – je nach Definition – auch Sonderzeichen ersetzt. Meist wird dabei ein e in eine 3, ein o in eine 0, ein a in eine 4 und ein i in eine 1 umgewandelt. Dies erzeugt beim Passwort eine größere Bandbreite der in Frage kommenden Zeichen und macht es so sicherer. So wird aus HerMül+FraKoh des letzten Beispiels das Passwort H3rMu3l+Fr4K0h.